Kann man Legasthenie behandeln?

Eine Lese- Rechtschreibstörung ist nicht heilbar. Eine frühzeitige und gezielte Förderung kann jedoch helfen, Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben deutlich zu mindern und den Verlauf einer Legasthenie positiv zu beeinflussen. Selbst im Erwachsenenalter kann eine Legasthenie-Therapie noch sinnvoll sein.

Geeignete Therapien und Förderansätze

Die Förderung zur Verbesserung der Lese-/Rechtschreib- oder Rechenfertigkeiten ist ein wichtiger Baustein für die persönliche Entwicklung. Je frühzeitiger eine qualifizierte Förderung erfolgt, umso nachhaltiger ist der Erfolg. Bei der Auswahl der richtigen Fördermaßnahme beraten wir Sie gerne.

Für die Förderung sind in der S3-Leitlinie „Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese- Rechtschreibstörung“ klare Empfehlungen benannt.

Eine Behandlung von Kindern und Jugendlichen soll gemäß dieser Leitlinie an den Symptomen der Lese- Rechtschreibstörung, also direkt bei den jeweiligen Schwierigkeiten ansetzen, damit auch langfristig Erfolge verzeichnet werden können. Wenn möglich, sollten zudem nur solche Förderprogramme verwendet werden, die wissenschaftlich evaluiert sind und deren Wirksamkeit somit auch belegt werden konnte.

Die Wirksamkeit einer Förderung, die auf Basis der Erkenntnisse der S3-Leitlinie durchgeführt wird, nimmt mit zunehmendem Alter nicht ab, es kann also auch noch im Jugend- und Erwachsenenalter geholfen werden.

Mehr Informationen zur Förderung können Sie der Webseite des Bundesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie entnehmen. Dort finden Sie auch Informationen zu Förderprogrammen.

Was zeichnet eine gute Legasthenie-Therapie aus?

  • Lerntherapie mit pädagogisch-psychologischer Förderung - Legasthenietherapie ist keine Nachhilfe
  • Basis der Therapieplanung ist eine ausführliche Förderdiagnostik. Die Befunde sind mit den Eltern zu besprechen. Ausschlaggebend für die konkrete Vorgehensweise sind die individuellen Lernvoraussetzungen, Bedürfnisse, Schwierigkeiten und Stärken des Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen.
  • symptomspezifische Förderung - d. h. die Förderung sollte direkt an den Schwierigkeiten ansetzen. Zudem sollte die emotionale Stabilisierung des Kindes oder Jugendlichen in der Legasthenie-Therapie Berücksichtigung finden.
  • Einsatz von wissenschaftlich entwickelten Programmen (bzw. Bausteinen von solchen Programmen) mit nachgewiesener Wirksamkeit, die die Empfehlungen der medizinischen Leitlinie berücksichtigen
  • individuelle Förderung, möglichst in Einzelsitzungen
  • Legasthenietherapie sollte nicht isoliert von der schulischen Situation stattfinden. Im Kontakt zwischen Therapeut, Eltern und Lehrkraft lassen sich bisweilen hilfreiche Ideen zur Unterstützung des Kindes auch im schulischen Bereich umsetzen.

Informationen über den Standard für Therapeuten nach finden Sie auf der Webseite unseres Bundesverbandes.

- aktualisiert am 29. Mai 2024 -

Ziele & Aufgaben des LVL

Vielfalt ist gut! Legasthenie und Dyskalkulie sind Teil dieser Vielfalt. Wir alle haben unsere Stärken und Schwächen, unsere Begabungen und Einschränkungen – mit den richtigen Rahmenbedingungen können wir unsere Stärken entfalten und mit unseren Schwächen gut leben.

Zentrales Ziel des LVL ist es, für Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie angemessene Bedingungen in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen und individuelle Bildungschancen auf den Weg zu bringen!

Gemeinsam wird vieles leichter!

Unser Landesverband Mecklenburg-Vorpormmern hat es sich bereits vor Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie und ihre Familien aktiv zu unterstützen sowie aktuelle Informationen zur Bildungspolitik und über Forschung & Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Sie und Ihr Kind haben Anspruch auf Chancenausgleich und Hilfestellungen. Für diesen Anspruch setzen wir uns ein. Werden Sie Mitglied in unserem Verband – gemeinsam wird vieles leichter.

Ulrike Schilla-Harms
Landesvorsitzende

 

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